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Von Arosa nach Schweden mit dem Fahrrad - zum guten Zweck, Teil 2

Skandinavische Werte und die Kunst der Pause 

Woche zwei liegt hinter uns, und wir sind in Südschweden angekommen, den Regen haben wir hinter uns gelassen. Heute Morgen sind wir auf der Insel Hasslö aufgewacht. Die Sonne schien durchs Fenster, und sogar die Temperaturen sind angenehm. Ein Bad im Meer steht auf jeden Fall auf dem Plan. 

Heute ist für Alex Pause angesagt, und wenn alles gut geht, dann kommen wir morgen auf der Insel Öland an. Wir sind unendlich dankbar, dass bislang alles so gut geklappt hat. Alles (Campervan & Fahrrad) und alle (Alex, Milow und ich) sind intakt. Ich staune über das Durchhaltevermögen von Alex. Auf den Körper hören, aber auch durchziehen und immer wieder raus aus der Komfortzone – und das täglich aufs Neue. Kein Jammern, sondern einfach los und ab, bis wir uns abends wiedersehen. Wahnsinn. 

Ich hatte schon im letzten Blog erwähnt, dass ich eine Schwe-Schwe bin. Halb Schwedin, halb Schweizerin. Deshalb heißt es für mich: Ich bin zu Hause angekommen! Das Gefühl ist jedes Mal aufs Neue atemberaubend. 

Für Alex ist es das erste Mal in Schweden, und er ist sehr angetan von diesem wunderschönen Land. Täglich sitzen wir abends in unserem Twin, und ich erzähle ihm schwedische Räubergeschichten. Dazu gleich mehr.

Unsere Route in Woche zwei sah folgendermaßen aus: 

Tag 8: Campingplatz Gunzenberg – Hasselbacher See (97 Kilometer). Wunderschöne, etwas hügeligere Route. 

Tag 9: Hasselbacher See – Schladewitzer See (nach 36 Kilometern Halt gemacht, da viel Regen, viel Wind und müde Beine) – aber zwei wunderschöne Seen, an denen wir übernachtet haben. 

Tag 10: Pause. 

Tag 11: Magdeburg – Stendal (73 Kilometer). Wir spüren, wie wir dem Norden näherkommen, die Landschaft wird flacher, der Himmel größer. 

Tag 12: Stendal – Parchim (102 Kilometer). Auch hier, in der Nähe von Parchim, stehen wir wieder an einem See und campen wild. Es ist windig und kalt, aber irgendwie doch sehr schön. 

Tag 13: Pause – mit Campervan (inklusive Fahrrad) auf die Fähre in Rostock. 

Tag 14: Ankunft in Schweden. 

Um 6 Uhr morgens kommen wir in Trelleborg an. Es riecht schon nach Kanelbulle (schwedisches Gebäck, das einer Zimtschnecke ähnelt, aber doch ganz anders schmeckt). Innerhalb von drei Stunden hat Alex bereits drei typische schwedische Gerichte zu sich genommen: Kanelbulle, Varmkorv (schwedischer Hot Dog) und natürlich Köttbullar med mos (Fleischbällchen mit Kartoffelpüree). Währenddessen stecke ich meinen Kopf in eine Tüte mit meinen liebsten Lakritz-Sorten. Unsere Bäuche wissen nicht, was ihnen passiert...

Übrigens...solltet ihr den Anfang unserer Reise verpasst haben, kein Problem: hier geht's zur Story Teil 1

Skandinavische Werte

Während wir alle (Alex auf dem Rad, Milow und ich im Adria Twin Max) durch atemberaubende Landschaften reisen, werde ich immer wieder an die skandinavischen Werte erinnert, die mich geprägt haben: Ruhe, Balance und der tiefe Respekt vor der Natur. Es ist eine Lebensphilosophie, die sich in fast allem widerspiegelt, was ich tue – ob im Alltag, in meinem Denken oder in meinen Projekten, inkl. dem Reisen im Adria Campervan.

Im Norden weiß man, dass das Leben im Rhythmus der Natur verläuft. Es gibt Zeiten der Aktivität, aber genauso wichtig sind die Zeiten der Ruhe und Reflexion. Die langen, dunklen Wintermonate in Schweden lehren uns, dass es Momente gibt, in denen man innehalten muss, um sich zu regenerieren – und genau dieses Prinzip lässt sich wunderbar auf den Sport , das Leben und das Reisen übertragen. 

Die Bedeutung von Pausen – im Sport, im Leben und beim Reisen

Alex’ Fahrradtour ist ein Beispiel dafür, wie entscheidend Pausen sind. Nach intensiven Tagen im Sattel, nach stundenlangen Fahrten durch Wind und Regen, sind es die Pausen, die den Unterschied machen. Sie erlauben es ihm, sich körperlich zu erholen, und geben auch Raum für mentale Regeneration. Diese Erholung, speziell auch in diesem Van, ermöglicht es ihm, am nächsten Tag wieder mit voller Kraft weiterzumachen. 

Pausen schaffen Raum für Inspiration

Die skandinavische Lebensweise zeigt uns, dass Pausen keine Zeitverschwendung sind, sondern eine Quelle der Inspiration. Die berühmte schwedische „Fika“ – eine kurze, aber bewusste Kaffeepause – ist ein Symbol dafür. Es geht nicht nur ums Kaffeetrinken, sondern darum, innezuhalten, den Moment zu genießen und in Ruhe zu reflektieren. Wenn man dies mit Freunden tut, sieht es anders aus – dann plaudert man über das Leben und genießt den Moment gemeinsam. 

Auch auf unserer Reise nehmen wir uns bewusst Zeit, um innezuhalten. Während Alex mit dem Fahrrad unterwegs ist, habe ich die Gelegenheit, in der Stille des Waldes zu sitzen, Milow zu beobachten und den Regen auf dem Dach unseres Campervans zu hören. Diese Pausen sind der Nährboden für kreative Ideen und klare Gedanken. Sie erlauben es mir, mein Buch zu schreiben und mich in meine Arbeit zu vertiefen. 

Regeneration – ein Schlüssel zu langfristigem Erfolg

Sowohl im Sport als auch im Leben ist es letztlich die Balance, die den Erfolg bringt. Ohne Pausen riskieren wir, uns zu überfordern und die Freude an dem zu verlieren, was wir tun. Regeneration ist der Schlüssel, um langfristig gesund, produktiv und glücklich zu sein. Durch das bewusste Setzen von Pausen und den respektvollen Umgang mit unserer eigenen Energie schaffen wir nicht nur Raum für Erholung, sondern auch für Wachstum, Kreativität und neue Perspektiven. Das Leben ist kein Rennen – es ist eine Reise, und die Qualität dieser Reise wird durch die Momente bestimmt, in denen wir innehalten.

Zum Abschluss lasst mich eine schwedische Geschichte aus der nordischen Mythologie mit euch teilen: 

Thor und der Riese Skrymir

Eines Tages war Thor, der Donnergott, auf einer Reise mit Loki und einigen Gefährten, als sie auf den gewaltigen Riesen Skrymir trafen. Der Riese war so groß, dass sie dachten, er sei ein Berg. Als sie sich ihm näherten, stellten sie überrascht fest, dass es seine Handschuhe waren, in denen sie die Nacht verbracht hatten – sie hatten sie für eine Höhle gehalten!

Der Riese bot an, ihnen zu helfen, und trug ihre Sachen in einem riesigen Rucksack. Doch als sie hungrig wurden und Rast machen wollten, versuchte Thor vergeblich, den Rucksack zu öffnen – der Knoten war so fest, dass selbst der mächtige Donnergott ihn nicht lösen konnte. Wütend über die Schmach, holte Thor seinen Hammer Mjölnir und schlug dreimal mit voller Wucht auf Skrymir’s Kopf. Doch jedes Mal wachte der Riese auf und meinte nur: „Ist da eine Eichel auf meinen Kopf gefallen?“

Thor, normalerweise für seinen Stolz und seine Stärke bekannt, war sichtlich frustriert, denn Skrymir schien unverwundbar. Am Ende stellte sich heraus, dass Skrymir die ganze Zeit nur mit ihm gespielt hatte. Die riesigen Schläge waren ihm kaum mehr als kleine Kratzer, und er lachte laut über Thors Bemühungen. Schließlich trennten sich ihre Wege, und Thor musste widerwillig zugeben, dass es manchmal auch Riesen gibt, die stärker sind – zumindest in ihren eigenen Tricks! 

Weiter geht die Reise im Twin Max. Ich freue mich, euch von der nächsten Woche zu berichten. 

Kram (Umarmung auf Schwedisch), 

Anna, Alex & Milow 

Falls ihr die Reise noch anders erleben wollt, folgt uns gerne auf Instagram:

Alex

https://www.instagram.com/mindfulletics.alex/

Instagram: Anna

(DE: zeitmitanna) https://www.instagram.com/zeitmitanna

(EN: annathetimeexpert) https://www.instagram.com/annathetimeexpert

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