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Cornwall im Frühling - Mit dem Wohnmobil in den Südwesten Englands

Cornwall war für fast ein Jahrzehnt unsere Heimat. Man sollte meinen, dass wir damit genug vom Südwesten Englands gesehen hätten, aber auch heute noch verbringen wir jeden Urlaub in Kernow. Anders als sonst ist diesmal nur unsere Ferienunterkunft: wir reisen mit einem Adria Matrix Axess 650 SL.

Aus den üblichen viereinhalb Stunden Fahrt zum Fährhafen nach Calais werden sieben. Die Mischung aus Ferienanfang, Freitag und extrem stürmischem Regenwetter führt zu einer Vielzahl an Staus und einem, nennen wir es ‘gemäßigtem’ Fahrtempo. In Calais angekommen müssen wir zudem bis Mitternacht auf das Ablegen der Fähre warten, da aufgrund der Wetterbedingungen für den Abend alle Fährverbindungen nach Dover ausfallen.

So erreichen wir England erst in den frühen Morgenstunden. Als Zwischenstopp auf dem Weg nach Cornwall haben wir einen Stellplatz in Stanford gebucht. ‘The Drum Inn’ ist ein urgemütlicher englischer Pub, auf dessen Parkplatz man auch mit seinem Reisemobil über Nacht stehen bleiben kann. Die ‘Nacht’ ist für uns aufgrund der Verspätung entsprechend kurz, wir brechen morgens zeitig auf. Die Fahrt in den Südwesten Englands verläuft ohne Probleme und in etwas mehr als sechs Stunden sind wir am späten Nachmittag an unserem Ziel: ‘The View Campsite’ in Watergate Bay.

Hinweise und Tipps für die Reise nach Cornwall

Die beste Strecke für die Fahrt von Dover nach Cornwall ist der Weg über die M20, M26, M25 (23), M4, M5 und A30. Die anderen Strecken mögen zwar etwas kürzer sein, aber rein vom Fahrkomfort würden wir immer die Autobahn den Landstraßen vorziehen. Und es geht einfach schneller! 

Die Grenze, bei der das Tempolimit auf den Straßen für Campervans, Wohnmobile und Wohnwagen von Pkws abweicht, richtet sich in England nach dem Leergewicht! Für Campervans, Wohnmobile und Wohnwagen mit einem Leergewicht von weniger als 3,05t gelten die gleichen Geschwindigkeitsbegrenzungen wie für normale Pkw - also 30 mph (48 km/h) innerhalb geschlossener Ortschaften, 60 mph (96 km/h) auf einspurigen Straßen und 70 mph (112 km/h) auf zweispurigen Straßen und Autobahnen. Bei einem Leergewicht von mehr als 3,05t reduziert sich das Tempolimit auf 50 mph (80 km/h) auf einspurigen Straßen und 60 mph (96 km/h) auf zweispurigen Straßen. Das Limit innerhalb geschlossener Ortschaften bleibt bei 30 mph (48 km/h) und auf Autobahnen bei 70 mph (112 km/h).

Das letzte Stück nach Cornwall, die A30, sieht aus wie eine Autobahn, ist aber keine. Sondern ein ‘Dual Carriageway’, also eine zweispurige Straße. Für Reisemobile und Wohnwagen mit einem Leergewicht unter 3,05t bleibt die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 70 mph (112 km/h). Für Campervans, Wohnwagen und Wohnmobile mit mehr als 3,05t Leergewicht reduziert sich die Höchstgeschwindigkeit aber auf 60 mph (97 km/h)! Mobile Radarfallen oder Polizisten, die mit Geschwindigkeitsmessgeräten auf den Brücken oder in den Haltebuchten der A30 stehen, gehören gerade in den Ferienzeiten fast schon zum alltäglichen Bild, es ist also ratsam, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten.

Ein weiterer Unterschied des Dual Carriageways zur Autobahn: es sind Traktoren und landwirtschaftliche Fahrzeuge erlaubt und es kann auch sein, dass Sie den einen oder anderen mutigen Fahrradfahrer überholen. Zudem gibt es auf der doppelspurigen Schnellstraße A30 tatsächlich an der einen oder anderen Stelle eine Zufahrt, die von rechts über die entgegenkommenden Fahrspuren führt, und sogar eine Ampel, die für den Fall auf rot stehen würde, würde der Bauer seine Kühe vom Feld auf der einen Seite auf die andere Seite der A30 treiben wollen …

In Cornwall angekommen Wenn Sie Zeit am Strand oder an der Küste verbringen wollen, erkundigen Sie sich immer vorab nach den ‘Tide Times’, also den Ebbe- und Flut-Zeiten. Von so gut wie allen Stränden in Cornwall bleibt bei Flut vom Sandstrand nichts übrig, die Flut bringt das Wasser bis an die Klippen. Teilabschnitte vom bei Ebbe begehbaren Strand sind oftmals auch schon vor der eigentlichen ‘High Tide’ durch die eintretende Flut vom Strandzugang abgeschnitten!

Die Straßen in den ländlichen Gegenden in Cornwall sind schmal. Und meistens rechts und links von Hecken begrenzt, unter denen sich gerne auch Steinmauern verstecken. Es gibt aber immer wieder Haltebuchten, wo man den Gegenverkehr vorbeilassen kann. Das Gute, wenn Sie mit einem Linkslenker unterwegs sind: Sie sehen immer, wie viel Platz Sie noch bis zur Hecke / Straßenbegrenzung haben. Seien Sie aber trotzdem gerade in ländlichen Gegenden vor allem in Kurven eher langsam unterwegs. Und schauen Sie nicht nur nach vorne, links und rechts, sondern auch nach oben: Aufgrund des oftmals auflandigen Winds in Cornwall wachsen viele Bäume eher zur Seite als in die Höhe. Die Durchfahrt für Autos ist in der Regel kein Problem, aber mit der Extrahöhe von Campervan oder Wohnmobil kann es schon sein, dass es knapp wird bzw. Sie weiter in die Straßenmitte ausweichen müssen; natürlich nur, sofern es der Gegenverkehr zulässt.

WetterApps sind im Südwesten Englands Ihre besten Freunde. Regen und Sonnenschein liegen oftmals nur wenige Kilometer von einander entfernt. Zudem kann sich das Wetter schnell ändern, so dass ein Check am Morgen des jeweiligen Tages ratsam ist. Und dann einfach der Sonne hinterher! Viel Spaß beim Entdecken von Cornwall!

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